Seit über 80 Jahren schreibt die Firma Frank in Au bei Freiburg ihre eigene Geschichte und diese Geschichte beginnt mit August Frank.
Nach Au hatte den aus dem Hegau stammenden Gärtnermeister die Liebe zu seiner Frau Frieda verschlagen, Arbeit fand er in verschiedenen Betrieben im Freiburger Umland. Etwa 1934 gründete er schließlich am Fuße des Schönbergs sein eigenes Unternehmen, die Gärtnerei August Frank. Es waren noch andere Zeiten, in denen er diesen Schritt in die Selbstständigkeit wagte.
In Freiburg, wie anderswo auch, griffen die Nationalsozialisten nach der Macht und zerschlugen die Demokratie. Zugleich waren auch die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise noch allerorten spürbar. Die Anfänge des Unternehmens waren daher bescheiden. Auf einer Wiese gegenüber den sogenannten Gipshäusle am Auer Ortseingang neben dem alten Sägewerk errichtete August seine kleine Gärtnerei. In einigen Setzkästen zog der junge Familienbetrieb in mühsamer Handarbeit Setzlinge und Gemüse heran. Den Ertrag verkaufte man vor allem an die ländliche Kundschaft.
Die harte Arbeit schulterte August dabei nicht alleine: unterstützt wurde er früh von seinem Sohn Herbert, der bei Gründung der Gärtnerei
bereits 10 Jahre alt war. So übertrugen sich nicht nur Fähigkeiten vom Vater auf den Sohn, sondern auch die Leidenschaft für die Gärtnerei
und die Erkenntnis, dass sich Erfolg nur durch Einsatz, Mühe und Freude an der Arbeit einstellen kann. Mit der Lehre in der nahen Gärtnerei Hils, folgte daher auch der Sohn ab 1938 – mit 14 Jahren – den Spuren seines Vaters.
Der Anfang der 40er Jahre erfolgreich abgelegten Gesellenprüfung folgte zunächst aber nicht der erwünschte Einstieg in den Familienbetrieb, sondern die direkte Einberufung in den Krieg. Während dieser an den zuhause in Au Gebliebenen vergleichsweise glimpflich vorüberging, endete er für den Sohn mit schweren Verletzungen. Trotzdem gelang es ihm, sich nach dem Zusammenbruch der Ostfront der Gefangenschaft zu entziehen und bereits im Spätsommer 1945 nach abenteuerlicher Flucht überraschend nach Hause zurückzukehren.
Schnell wurde deutlich, dass so kurz nach dem Krieg die kleine GemüseGärtnerei allein nicht ausreichte, um zwei erwachsenen Männern eine auskömmliche Zukunft bieten zu können. Daher entschied man nach einigen Nebentätigkeiten des Sohnes den Betrieb zu vergrößern.
Während sich August als Fachmann Vergrößerung weiterhin um die GemüseGärtnerei kümmerte, widmete sich Sohn Herbert – seit 1952 mit seiner Frau Gerda und ab 1955 als Gärtnermeister – mit großem Engagement dem Ausbau des Betriebs zu einer modernen Landschaftsgärtnerei.
Der allgemeine Wiederaufbau und das sich ankündigende Wirtschaftswunder halfen, diese Bemühungen schnell zu einem Erfolg werden
zu lassen: erste Aufträge kamen ab 1952 aus Freiburg und Umgebung. Gerät wurde angeschafft, Schuppen errichtet, und dem bis dahin
reinen Familienunternehmen schlossen sich die ersten Mitarbeiter an, von denen einige noch bis heute eng mit dem Betrieb verbunden sind. Mit ihrer Hilfe gelang es, die Firma Frank von einer kleinen Gärtnerei zu einem erfolgreichen Garten und Landschaftsbau mit nunmehr acht Mitarbeitern umzugestalten. Mitte der 60er Jahre reichte das Gelände am Auer Ortseingang nicht mehr aus, so dass ein eigener Betriebshof im neu erschlossenen Merzental unweit der Gärtnerei errichtet wurde.
Auch in den kommenden Jahrzehnten setzte sich dieser Aufwärtstrend fort. Nach dem Tod Augusts in den 60er Jahren übernahm Herbert
Frank endgültig die Leitung der Firma, die allerdings noch bis 1972 unter dem Namen des Seniors firmierte. Zu dieser Zeit wandelte er sie endgültig in einen reinen Gartenbaubetrieb. Dessen günstige Auftragslage ermöglichte es bald, den Betrieb erneut zu vergrößern. Nicht nur mit schwerem Gerät, sondern vor allem durch weitere Mitarbeiter, die mittlerweile nicht mehr nur aus der Region stammten, sondern aus der ganzen Welt das Familienunternehmen bereicherten.
Durch ihren unermüdlichen Einsatz legten sie auch in dieser Zeit das Fundament für den weiteren Erfolg des Betriebs: „Schaffe hesch müsse!“, erinnert sich Walter Jörger, seit 1954 im Betrieb, an den Anspruch des Chefs. Bis Mitte der 80er Jahre entwickelte sich die Firma
so gut, dass 1986 die Gründung der Herbert Frank GartenundLandschaftsbau GmbH vollzogen wurde. 1989 wurde Marcell Waltzer zum Geschäftsführer bestellt. Er und Herbert Frank führten das Unternehmen zunächst gemeinsam, bis der Senior sich aus gesundheitlichen
Gründen aus der Geschäftsführung zurückzog und 1997 verstarb.
Mit dem Verlust des Seniorchefs brachte das neue Jahrtausend große Veränderungen für den Betrieb mit sich. Dem Erfolg der Firma taten sie allerdings keinen Abbruch. Daher stellten der Betriebsalltag und das stetig wachsende Arbeitspensum immer höhere Anforderungen, weshalb Roman Gutmann, seit 1993 Gärtnermeister, von der Baustelle in’s Büro geholt wurde. Hier verstärkte er das eingespielte Team von Marcell Waltzer und Roswitha Seebacher, selbst bereits seit ihren Lehrjahren bei Gerda Frank im Betrieb.
Vieles hat sich verändert seit den Anfängen auf der kleinen Wiese neben dem Sägewerk. Aus einem kleinen Familienbetrieb für Setzlinge und Gemüse ist die Frank GmbH als ein erfolgreicher Fachbetrieb für GartenundLandschaftsbau gewachsen, dessen Logo sich an vielen Baustellen in Freiburg und der Region finden lässt. Die LKWs sind mittlerweile Orange, Geräte größer und zahlreicher, und einiges geht heute einfacher als früher. Mit der Übernahme des Unternehmens durch Roman Gutmann schreibt nun seit 2017 eine neue Generation die Geschichte der Firma Frank weiter. Auch dieses Kapitel aber im Sinne der Gründer wie vor über 80 Jahren: mit Geradlinigkeit, Fleiß, und der Leidenschaft für das eigene Handwerk.